Ein erstes Kennenlernen und Verstehen der Kreuzform in der 1. Klasse ist Grundlage für das Erlernen des Kreuzzeichens.
Auf einem großen Plakat legen sich alle Kinder mit ausgebreiteten Armen auf und werden von mir mit einem Buntstift nachgezeichnet. Alle staunen, dass dadurch ein großes buntes Kreuz entsteht.
Für das Heft bekamen die Kinder ein halbes buntes Kreuz. Sie klebten es ein und ergänzten als zweite Hälfte ein halbes Porträt von sich selbst.
Ein Flip Flap (A 5 Seite, gefaltet, 3 mal eingeschnitten) mit 4 Spalten wird von der Lehrperson vorbereitet.
Die Kinder erhalten den Text des Kreuzzeichens, schneiden ihn passend aus und kleben die Texte auf die ersten drei Klappen.
Auf die vierte schreiben auch schon die Erstklässler das Wort AMEN in schönen Farben.
In das Flip Flap kann z.B. die schön verzierte Klassenkerze der jeweiligen Klasse hineingezeichnet werden.
Andere Symbole (Kreuz, Blumen, ...) sehen sicher auch schön aus.
Über einen langen Zeitraum hinweg begleitet uns in der 1. Klasse das Symbol Haus.
Das Vater unser-Haus ist etwas aufwändiger, was das Ausschneiden betrifft, aber sehr wirkungsvoll und trifft mit dem Symbol Haus in die Mitte, was das Gebet, was der Glaube sein kann: eine Heimat, ein Zuhause, ein Zufluchtsort, ein Haus für uns alle!
Im Lauf dieser Lernsequenz mit dem Symbol Haus gehen wir vom eigenen Zuhause - über das Gebetshaus - zum Gotteshaus, welches wir am Ende des Schuljahres besuchen und kennen lernen.
Erster Schritt:
Wir sprechen über unser Zuhause. Die Kinder erzählen, wer bei ihnen im Haus/in der Wohnung lebt, wer zu ihrer Familie gehört. Wir sprechen, welche Räume es im Haus gibt, dass alle Räume eine eigene Funktion haben und warum wir es daheim schön und gemütlich haben.
Die Kinder beschreiben ihren Lieblingsort bei sich daheim. Dieser Platz kann auch ins Heft gezeichnet werden. Dazu wird mit wenigen Strichen ein leeres Haus ins Heft gezeichnet.
Die Lehrerin erzählt auch von sich daheim, und auch vom Haus Gottes, von der Kirche. In diesem Haus haben die Kinder auch ein Zuhause, eine Heimat. Wer die Kirche des Heimatortes kennt, kann auch erzählen, welchen Lieblingsplatz das Kind in der Kirche hat.
Die Lehrerin zeichnet dann den Kindern mit schwarzem Filzstift ein weiteres leeres Haus ins Heft. Um unnötige Kopien zu vermeiden, lege ich eine Zeichnung darunter und ziehe die Striche nach. Geschickte Kinder können das auch selbst machen.
Wenn Zeit bleibt, können die Kinder dieses Haus mit Glasnuggets oder anderem Legematerial schön schmücken.
Mit einem lustigen aus einem Märchen entlehnten Sprüchlein sprechen wir über unser Zuhause, welche Menschen uns daheim Liebe und Geborgenheit schenken.
„Knusper knusper knäuschen – wer wohnt in deinem Häuschen?“ Ich beginne und zeige dabei auf ein Kind im Sitzkreis. Das Kind erzählt in einigen Sätzen, wer zu seiner Familie
gehört, und fragt dann ein anderes Kind: „Knusper knusper knäuschen – wer wohnt in deinem Häuschen?“
Das Sprüchlein wird auch auf die Tafel geschrieben und darunter ein Haus skizziert. Man kann immer 2 Kinder zusammen davor fotografieren.
Mit der Haus-Schablone kann ich in jedem Heft schnell ein leeres Haus mit schwarzem Filzstift vorzeichnen. Diese Schablone wird in weiterer Folge noch einige Male gebraucht und hilft mit,
unnötige Kopien zu sparen.
Die Kinder zeichnen in dieses Haus ihre Familie und ihre Haustiere hinein.
Nicht alle Kinder haben einen Papa, der ständig mit ihnen zusammenwohnt. Dennoch werden sie von ihrem Papa geliebt und haben ihn auch sehr lieb. In der folgenden Stunde erarbeiten wir, dass wir
alle einen liebenden Vater im Himmel haben und lernen somit die erste Zeile des Gebets.
Ein zweites leeres Haus wird ins Heft gezeichnet und schon das Dach eingeklebt. Ich gehe mit grob zugeschnittenen roten Dreiecken von Tisch zu Tisch, passe sie jedoch in manchen Fällen noch kurz
mit der Schere an, damit die Kinder es schön einkleben können.
„Unser tägliches Brot gib uns heute“:
Dieses Haus wurde – so konnte ich beobachten – das Lieblingshaus der Kinder, denn sie durften eine richtige Bäckerei hineinzeichnen und arbeiteten mit Begeisterung stundenlang an Details. Zur
Anregung der Fantasie beschrieb ich die örtliche Bäckerei und ihr Angebot und zeichnete auch eine Bäckerei vor.
Bei der Bitte „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“ erarbeiten wir ebenfalls mit einem Haus aus Bausteinen die Geschichte vom barmherzigen Vater.
Die Kinder bauen mit wenigen Bausteinen ein einfaches Haus und bekommen drei Bewohner, einen großen und zwei kleine Figuren.
In der Mitte liegen drei bunte Kreise aus Papier.
Die Kinder spielen während des Erzählens mit, ich bitte sie, leise mitzuspielen und nur, wenn ich jemanden konkret anspreche und frage: Was würdest du jetzt tun oder sagen?, können die Kinder
auch ausdrücklich Gefühle in eigenen Worten aussprechen.
Während der Erzählschritte lege ich Symbole auf die drei Kreise:
- Geld, als der Sohn vom Vater Geld bekommt
- Essen, Puppengeschirr, als er das Geld mit vollen Händen ausgibt
- Schweinchen, als er schließlich mittellos im Schweinstall sitzt
Auch auf der Pinnwand wächst das Haus mit:
Wenn das Vater-unser-Haus ganz voll ist, können die Kinder in einer abschließenden Stunde je nach verfügbarem Platz noch Rauchfang, Gartenzaun, Vögel am Dach... ergänzen.
Eine weitere Anregung zum Symbol Haus ist das Bibelhaus. Aus vielen Kinderbibeln legte ich vor Beginn der Stunde ein großes Haus am Boden auf und ließ in der Freiarbeit immer 2 Kinder hineingehen
und Bibeln ansehen.
Vom Vater unser Haus führt uns dann der nächste Schritt in das Gotteshaus, die Kirche als Thema des Religionsunterrichts im Juni.
Stationen zur Festigung des Vater unsers
Weniger aufwändig ist es, das Vater unser auf bunte Streiferl zu kopieren und Schritt für Schritt einzukleben.
Beispiel für eine bunte Seite im Heft der 1. Klasse.
Über mehrere Wochen werden die einzelnen Bitten des Vater unsers erarbeitet und gelernt. Jedes Mal wird ein buntes Zetterl ins Heft geklebt.
Zur Festigung des Vater unsers machen wir am Anfang der 2. Klasse einen Stationenbetrieb mit vielen Angeboten.
Bei den Kindern immer sehr beliebt ist das Vater unser mit den Fehlern! Das Blatt folieren, die Kinder haben meistens einen abwischbaren Stift im Federpennal, womit sie die 8 Fehler durchstreichen können.
Das gleiche Prozedere gibt es für das Glaubensbekenntnis.
1. Teil (rot): Oktober
2. Teil (gelb): Ende November, Beginn des Advents
3. Teil (grün): März, Fastenzeit
4. Teil (blau): Pfingsten
Solche Fehlertexte habe ich auch für das Gegrüßet seist du Maria und das Glaubensbekenntnis gemacht.
Für die Kinder der 3. und 4. Klassen habe ich heuer eine Methode aus dem Leseunterricht zur Festigung der Grundgebete adaptiert.
Die Kinder hatten ihre Hefte mit dem Gebetstext des Ave Maria oder des Glaubensbekenntnisses vor sich. Ich betete alleine laut das Gebet und ließ immer wieder Wörter aus. Die Kinder lasen mit und ergänzten dann immer (ohne Aufzeigen, gleich laut rausrufen) das fehlende Wort. Mit Begeisterung waren sie auch bei der 5. Wiederholung dabei. Manchmal war die ganze Klasse zum Mitlesen dran, manchmal nur eine Reihe oder Tischgruppe. Eine einfache und wirkungsvolle Methode zur Wiederholung!
Schreib mir, was du von den Ideen hältst und wenn du noch Fragen hast!