Natürlich hat jeder Religionslehrer und jede Religionslehrerin haufenweise Liederbücher, Noten, CDs, Lieblingslieder und singt diese auch gern im Unterricht und bei religiösen Feiern. Viele
liebevoll zusammengestellte und kopierte Liederzettel verschwinden meist nach dem Gottesdienst oft x-mal gefaltet und zerknüllt und sogar mit abgebissenen Ecken schnell im Altpapier, was sehr
schade um das Papier und um die Arbeit ist.
Ich versuche seit einiger Zeit großteils nur mehr mit dem neuen Liederbuch Religion für die Grundschule (Hg. vom Interdiözesanen Katechetischen Fonds, 2013) auszukommen. Bei Schulgottesdiensten wird dann einfach die Liednummer angesagt.
Auch wenn es schwer fällt, ist eine Reduktion auf wenige Lieder ratsam, die häufig gesungen und dann beim Gottesdienst auswendig gekonnt werden.
In dieser Rubrik "Musik im Religionsunterricht" biete ich - in keiner Weise vollständig - Ideen zu den Liedern des Liederbuchs Religion an: Bewegungen, Ideen für eine Heftgestaltung, umgedichtete Strophen, usw.
11 In jeder Blume
Text für Advent/Weihnachten
Auf unsern Wegen in der dunklen Zeit
braucht man ein Licht und viel Geborgenheit.
Mit jeder Kerze spür ich: Gott ist nah.
Halleluja.
Als Gabenlied:
Wir bringen Brot. Wir bringen auch den Wein.
Wir bringen Freude und das Zusammensein.
All unsre Gaben soll´n verwandelt sein.
Dank sei dir Gott.
12 Das alles steckt in mir
Dieses schwungvolle Lied von Kurt Mikula lässt sich durch Bewegungen, Grimassen und Geräusche gut und lebendig gestalten:
Herz: mit den Händen ein Herz zeigen
Verstand: mit dem Finger von der Stirn wegzeigen, wie wenn man eine Erkenntnis hat
sonst noch allerhand: rhythmisch mit den Fingern aufzählen (bis 5)
lächeln: breit grinsen
zornig sein: grantig dreinschauen und eine Faust machen
liebenswürdig: wieder lächeln
und gemein: in die Luft boxen
Ohren wie ein Luchs: hinter den Ohren je zwei Finger aufstellen (à la Hasenohren) - hier sind es aber die Pinselohren des Luchses
schlau sein wie ein Fuchs: Hände wie eine Fuchsschnauze vor Mund und Nase spitz zulaufen lassen
wie ein Kätzchen schnurren: schnurrende Geräusche einer zufriedenen Katze machen
oder furchterregend knurren: laut fauchen
voller Kraft: Bizeps zeigen
ganz geschafft: kraftlos auf die Tischplatte sinken
wie ein Lamm: määääh!
wie ein Vulkan: kurz in die Hocke gehen und dann springen (wie ein Vulkanausbruch)
16 Du bist das Licht der Welt
Beim Thema "Meine großen Fragen" kommen wir vom nächtlichen Gespräch mit Nikodemus zum Satz Jesu "Ich bin das Licht der Welt" (Joh 8,12).
Die Kinder suchen im Liedtext alle Ausdrücke für Licht, alle Lichtquellen. Diese werden auf kleine Zettel geschrieben, gemischt, und dann durch Ziehen neu verteilt. Die Kinder gestalten zum gezogenen Licht große Bilder von Sternen, Sonne, Feuer, Lampen, Streichholz, Kerzen, ... welche ausgeschnitten und auf schwarzen Hintergrund geklebt einen schönen Klassenschmuck bis hinein in die Adventzeit bilden.
54 Einfach nur so
Dieses Lied von Kurt Mikula ist in allen Schulstufen besonders beliebt.
Begwegungen zum Lied:
Mit deinen Haaren ... Haare zerstrubbeln
deinen Augen ... "Brille" mit den Fingern formen
deiner Nase ... Nase zuhalten
deinem Mund ... Mund zuhalten und trotzdem singen! :-)
deinem Lachen ... hier ersetzen wir das erste "einfach nur so" durch ein kurzes heftiges Kichern, Prusten, Gackern, Lachen!
2. Strophe:
deinen Händen ... klatschen
deinen Füßen ... stampfen
deinen Beinen ... ein Bein hochstrecken
deinem Bauch ... Bauch "dick" nach vorn strecken
deinen Liedern ... statt "einfach nur so" singen wir in der gleichen Melodie "lalala" wie ein berühmter Opernsänger, wie eine berühmte Opernsängerin.
Auch die köstliche Illustration vom Frosch mit der bunten Haarpracht (Notburg Bammer) regte uns einmal zu einem sehr witzigen Plakat an. Ich brachte aus unserer Faschingskiste verschiedene Perücken mit, auch eine Schülerin hatte eine Marilyn-Monroe-Perücke mit. Nach Versicherung, dass es keinen Lausalarm in der Klasse gab, fotografierte ich die Kinder mit den verschiedensten Perücken. Zusammen mit dem vergrößerten Liedtext wurden die Fotos dann auf ein Plakat geklebt und sorgten für viele Lacher!
67 Du bist ein Ton in Gottes Melodie
Die Schülerinnen und Schüler durften an der Tafel ganz frei Noten und Notenschlüssel malen.
Für das Heft gingen wir aber zur Ich-Form über: Ich bin ein Ton in Gottes Melodie
68 Von Mensch zu Mensch eine Brücke baun
Als Faschingsstrophen und als lustiger Abschluss sehr beliebt sind folgende Strophen:
95 Tragt in die Welt nun ein Licht
Zum Abschluss der Adventkranzsegnung:
Als Halleluja beim Schulgottesdienst gesungen:
150 Abraham
Die Kinder der 2. Klasse lieben es beim Refrain durch die Klasse zu marschieren. Zur Strophe kehren sie wieder zum Platz zurück.
Bei einer multireligiösen Feier zum Thema Abraham wagten wir es und ließen 200 Schülerinnen und Schüler zu diesem Lied klassenweise in langen Schlangen (die Klassenlehrerin als Lokomotive) durch den Turnsaal ziehen. Die Kinder legten die Hände auf den Rücken des Vordermannes, der Vorderfrau, wanderten und sangen dabei lauthals. Manche Schlangen kreuzten sich, wichen einander aus, aber es kam nie zu einer problematischen Begegnung. Es war ein besonderes Erlebnis!
153 Josefslied
In der Phase der Josefserzählung, rufe ich die Kinder gern mit dieser Melodie in den Sitzkreis: "Wer hätte das gedacht, was Gott mit Melanie macht? Wer hätte das gedacht, was Gott mit Lukas macht?"
168 Auf dem Weg nach Jericho
Dieses Erzähllied zum Barmherzigen Samariter wird immer wieder von mir spontan durch Fragen unterbrochen, wo alle Kinder reihum Anworten geben oder mitmachen können.
1. Strophe "schleichen sich aus dem Versteck Räuber leise an": Alle Mädchen dürfen einmal wie Räuberinnen lautlos durch die Klasse schleichen. Alle Buben danach auch!
2. Strophe "nehmen ihm die Kleider weg und noch vieles mehr": Was nehmen die Räuber dem armen Mann weg? Tasche ... Schuhe ... Jause ... Geld ...
3. Strophe: "werfen ihn auf die Erde dann": Was hat ihm denn weh getan? Wo war er verletzt? Kopf ... Arm ... Knie ... Rücken...
4. Strophe "liegt ein Mensch halbtot": Alle dürfen einmal richtig stöhnen oder laut "Au!" rufen
5. Strophe "und beeilt sich sehr": Warum hatte es der Priester so eilig? Wo musste er hin? Die Kinder dürfen (einzeln) ganz eilig durch die Klasse gehen.
6. Strophe "schaut ihn gar nicht an": Welche Ausrede hatte der Tempeldiener? Wo schaut er denn sonst hin? Auf den Boden, auf die Bäume, auf die Schuhe, auf den Himmel, auf seine Fingernägel, ...
7. Strophe "bleibt er bei ihm stehn": Wie hat der Samariter geholfen? Was hat er dem armen Verletzten gegeben? Wasser ... Öl ... Verband ... Gewand ... Trost
8. Strophe "verbindet ihm seine Wunden dann": Welchen Körperteil hat er verbunden, worauf hat er ein Pflaster geklebt?
9. Strophe "jetzt zwei Freunde gehn": Kinder dürfen mit ihrem Freund/ihrer Freundin umarmt, Hand in Hand in der Klasse umher gehen.
178 Wo zwei oder drei
Zum Lied zeigen wir rhythmisch in rascher Folge mit den Händen die Zahl 2 und die Zahl 3 in die Luft.
Die Kinder nennen dann gern andere Zahlen für eigene Strophen und wir versuchten auch diese Zahlen mit den Fingern zu zeigen: Wo 200 oder 300 in meinem Namen ...
und auch: Wo 2 Milliarden oder 3 Milliarden...
Die Kinder legten anschließend ihre beiden Hände ins Heft und fuhren die Umrisse mit dem Bleistift nach. Auf einer Hand wurden 2, auf der anderen 3 Finger bunt angemalt.
Allgemeiner Umgang mit dem Liederbuch
Die lustigen und ansprechenden Illustrationen von Notburg Bammer gefallen den Kindern (und mir) sehr.
Einmal ergab sich die spontane Idee, alle Lieder mit einer Tierillustration zu suchen, an der Tafel wurde Statistik geführt:
Vögel: 13, 20, 21, ...
Maulwurf: 50, 53, 62, 66, ...
Kamel: 105
Vielleicht eine Idee für den 4. Oktober?
Schreib mir, was du von den Ideen hältst und wenn du noch Fragen hast!