In der 2. und 3. Klasse gestalteten wir zum Beginn der österlichen Bußzeit ein violettes Quadrat mit der Beschriftung "Österliche Bußzeit".
Einstieg war das Lied von Kurt Mikula "Alles hat seine Zeit" (Liederbuch 49).
Dann bekamen die Kinder ihr violettes quadratisches Papier (etwa 8 mal 8 cm) und ich malte ein leeres Quadrat an die Tafel.
Mit oder ohne Lineal zeichneten die Kinder 3 senkrechte und 3 waagrechte Striche.
In die unterste Zeile des Quadrats füllten wir das Wort ZEIT aus und sprachen über die vergangene FaschingsZEIT und die kommende FastenZEIT.
Mit der Frage: "Welches Fest ist denn am Ende der Fastenzeit?" ergab sich das Wort für die oberste Zeile des Buchstabenquadrats.
In der Folge überlegten wir gemeinsam, was denn Ostern, was denn die österliche Zeit ausmacht.
Ostern ist aber noch nicht jetzt, erst in 40 Tagen. Die Zeit bis dahin soll aber nicht sinnlos vergehen, es soll eine Zeit des Nachdenkens, des bewussten Lebens, eine Zeit des Verzichts, des Rücksichtnehmens, des Helfens, des Gut-zueinander-Seins, eine Zeit der Buße sein.
Die Überschrift in den Heften der Kinder war : Die Fastenzeit
Unter das Quadrat kamen noch drei kurze Impulse: ZEIT für mich. ZEIT für dich. ZEIT für Gott.
Schlaue Kinder, die Freude an Rätseln und Sprache haben, entdeckten in diesem Buchstabenquadrat noch Wörter wie ÖL und REST.
Für die kleineren Kinder war in diesem Schuljahr das Sprücherl "FA - FA - Fastenzeit" eine Hilfe, sich den in den meisten Familien bereits verschwundenen Begriff für die Zeit zwischen Fasching und Ostern zu merken.
Wir skandierten zuerst FA FA Faschingszeit, dann FA FA Fastenzeit.
Bei den älteren Kindern (3./4. Klasse) warf ich dann ein: Ist das eine FA FA FADE Zeit? Oder eine FA FA FANTASTISCHE Zeit?
In einer frei gestalteten Heftseite konnten die Kinder der 4. Klasse schon Beispiele finden, warum die Fastenzeit vielleicht fad ist (weniger Handy, weniger Computerspiele, weniger Fernsehen...), oder doch eine fantastische Zeit (mehr Bewegung an der frischen Luft, mehr Zeit für die Familie...)?
In die Mitte des Sitzkreises der 1. Klasse wurde eine rasch ausgeschnittene leere Figur gelegt. Ich malte zum Gaudium der Kinder Augen, Nase, Mund auf. Für die Haare teilte ich drei bis vier Kinder ein, die mit braunen Stiften aus allen Richtungen eine fesche Frisur aufmalten! :-)
Dann zeigte ich ein Schälchen mit Asche und besprach die Kraft und Bedeutung der Asche.
Mit Asche malte ich dann dem Papiergesicht ein Aschenkreuz auf die Stirn. Es ist sicher auch möglich, dass die Kinder dies tun, aber um nicht zu viel Staub aufzuwirbeln :-), unterließ ich es.
Für das Heft bekam jedes Kind eine kleine hautfarbene ovale Papierform (Gesicht). Die Kinder malten selbst ein Gesicht auf und mit grauem Bleistift das Aschenkreuz.
1. Klasse:
Vor Ostern können die meisten Kinder der ersten Klassen schon fast alle Buchstaben schreiben.
Das J ist meistens nicht dabei.
Für eine Heftgestaltung zum Ausdruck der großen Osterfreude schnitt ich viele bunte Hs und Js aus
Die Kinder klebten das H und das J in die Mitte einer Seite und schrieben fertig:
Halleluja!
Jesus lebt!
Ein großes Kreuz aus einer alten Schachtel war der Begleiter durch die Österliche Bußzeit. Kinder aller Schulstufen konnten regelmäßig ihre Sorgen, Ängste, ihr Leid darauf zeichnen oder schreiben.
In einer der letzten Stunden vor Ostern bereitete ich kleine Kärtchen mit Personen aus der Passion vor:
PILATUS, KÖNIG HERODES, JUDAS, PETRUS, JOHANNES, MARIA, VERONIKA, SIMON, EIN FREUND, EINE FREUNDIN, EIN SOLDAT, EIN JÜDISCHER PRIESTER, EIN JÜDISCHER RELIGIONSANFÜHRER, EIN BETTLER, EINE FRAU, EIN MANN.
Für jedes Kind sollte ein Kärtchen zur Auswahl bereit liegen, die neutralen Kärtchen FRAU/MANN/SOLDAT können ja mehrfach vorkommen!
Die Kinder der 4. Klasse zogen bzw. wählten eine Rolle aus und stellten sich an die Seite.
Das Kreuz stand in der Mitte und repräsentierte Jesus. Ich sprach ein paar einleitende Worte zum Kreuzweg und in welchem Zustand Jesus, wenige Stunden vor seinem Tod, schwach, voller Wunden und Schmerzen das schwere Kreuz tragen musste. Es wurde kurz umrissen, dass er auf dem Kreuzweg an vielen Menschen vorbeikam, freundlich Gesinnten und Feinden.
Die Kinder sollten nun einzeln am Kreuz vorbeigehen, sich vorstellen, das sei Jesus, der vielleicht gerade hingefallen war oder gerade vor Erschöpfung kurz innehält. Gemäß der Rolle auf dem Zettel sollte das Kind nun etwas zu Jesus sagen und dann weitergehen.
Ich nahm eine Karte, die übrig geblieben war und machte den Anfang. Was dann kam, hat mich sehr berührt. Die Kinder identifizierten sich großteils sehr mit der Rolle. Manche beschimpften Jesus, gaben ihm einen Tritt in der Luft oder forderten ihn brutal auf, weiterzugehen, andere gingen vorbei, schüttelten den Kopf und sagten Alltagssätze wie etwa "Hast du den Verbrecher da drüben gesehen? Was er wohl gemacht hat?"
SIMON ging zum Kreuz hin, hob es wortlos auf und trug es ein paar Meter! Ein Mädchen (VERONIKA) zog sich die Weste aus und hängte sie aufs Kreuz. Die FREUNDE und APOSTEL sagten Sätze voller Trauer und Mitgefühl.
Es war eine starke Stunde!
Mit bunten Blumen, die die Kinder gebastelt hatten, wurde das Kreuz während des virtuellen Ostergottesdienstes verwandelt.
Beschriftung der Blumen: HALLELUJA, JESUS LEBT, JESUS IST AUFERSTANDEN.
Eine universell einsetzbare, schnelle Heftgestaltungsidee ist das gerissene Kreuz aus Zeitungspapier:
Eine Beschriftung auf dem Zeitungskreuz war z.B. "Der Kreuzweg hat 14 Stationen."
Eine andere Klasse schriebt den Psalm 22 direkt auf das Zeitungspapier.
Mit selbst gebastelten Stempeln (siehe RU - Ideen zur Bibel) können die Kinder auf eine leere Kerze die beiden griechischen Buchstaben Alpha und Omega stempeln. Das Kreuz und die Jahreszahl sowie die Flamme werden händisch dazu gezeichnet.
In der 2. Klasse ergab sich in den Stunden vor Ostern, die auch gleichzeitig die Stunden vor der Erstkommunion der meisten Kinder waren, der Schwerpunkt "Verwandlung".
Im Gespräch erarbeiteten wir, was sich alles in den Tagen des Frühlings verwandelt: Aus der Raupe wird der Schmetterling, aus dem Ei schlüpft das Küken, aus der Kaulquappe wird der Frosch, aus der Blumenzwiebel kommt eine farbenprächtige Tulpe, usw.
Auf eine aus schwarzem Tonpapier von mir vorbereitete Blume zeichneten die Schülerinnen und Schüler mit weißem Buntstift die gesammelten Verwandlungen.
Auf der Rückseite schrieben sie dann verteilt auf die 8 Blütenblätter: Gott schenkt Verwandlung vom Tod zum Leben.
In die Blüte kam ein goldenes Achteck, das dann in der allerletzten Stunde vor Ostern mit einem Edding-Stift beschriftet wurde: Halleluja! Jesus lebt!
Wir belegten ein großes Holzkreuz zuerst mit den geschlossenen Blüten, welche sich dann bei der Ostererzählung öffneten.
Zeichnungen: Baum mit Blättern, Vogelnest mit Vögeln, Wiese, Schmetterling, Sonne, lachendes Gesicht, Frosch, Tulpe.
Die Kinder der 3. Klasse bemalten mit viel Fantasie und Ausdauer die von mir vorgeschnittenen Blätter, die auf einer Seite das Feuer, auf der anderen Seite den Wind dynamisch und kraftvoll darstellen sollten.
Vorbereitung: Ein A3-Bogen etwas stärkeres Papier wird gefaltet und freihändig in eine feurige Form gebracht. (Die Kinder assoziierten beim Austeilen Grasbüschel - auch kein schlechtes Symbol!)
In der 4. Klasse hatten wir vor längerem eine zweistündige Einheit zu den Symbolen Wasser und Feuer gehabt. Zu beiden Symbolen fertigten die Schülerinnen und Schüler tolle Plakate an: Mit Ölkreiden arbeiteten 4-5 Kinder an einem Plakat zum jeweiligen Symbol.
Die Wasserplakate fanden Verwendung beim Thema Exodus (siehe unter Bibel), das Feuerplakat ergaben zu Pfingsten einen brennend interessanten Wandschmuck am Gang.
Auf das von der Schülergruppe exzellent gestaltete Feuer wurden ausgeschnittene Papierflammen aufgeklebt, welche von den Schülerinnen und Schülern unter der Überschrift "Ich brenne für..." mit Zeichnungen oder kurzen Erklärungen, wovon sie begeistert sind, gestaltet wurden.
Schreib mir, was du von den Ideen hältst und wenn du noch Fragen hast!