In der 4. Klasse bietet ein Schwerpunkt zum Thema Bibel wichtige Basisinformationen, bevor die Kinder dann wichtige Texte aus dem AT (Mose; K3) und dem NT (zentrale Texte über Jesus, Gleichnisse; K4) kennen lernen und besser einordnen und verstehen können.
Dazu bastelten wir einen Bibelschrank, der in jedem Heft anders aussah:
Für ein Bibelprojekt lohnt es sich Stempel mit den hebräischen und griechischen Buchstaben herzustellen.
In einem Bastelgeschäft kann man sich Holzwürfel mit ca. 5 cm Seitenlänge zuschneiden lassen. Die Kanten etwas abschleifen, damit sich niemand einen Holzspan einzieht.
Die gewünschten Buchstaben mit Kugelschreiber auf Moosgummi(reste) schreiben, ausschneiden und seitenverkehrt auf eine Würfelseite kleben. Auf der gegenüberliegenden Würfelseite kommt ein Pickerl (Sticker) für die Beschriftung, welcher Buchstabe dies im deutschen Alphabet ist oder ihm entspricht. Bitte genau auf die richtige Ausrichtung achten, damit Kinder auch beim selbständigen Stempeln die Würfel richtig in die Hand nehmen.
Griechische Buchstaben siehe NT
K3 Gott schenkt Zukunft - Josef und seine Brüder
Die Josefgeschichte Gen 37 -45 gefällt den Kindern der 3. Klassen immer sehr gut, da sie sich mit ihren Geschwisterkonstellationen darin gut wiederfinden und über die Gefühle Eifersucht, Neid und zum Glück auch Geschwisterliebe sprechen können.
Wir erzählen die Geschichte daher immer alle gemeinsam, die Schülerinnen und Schüler sowie ich sind alle Mitglieder dieser großen Familie Jakobs. Hat die Klasse zufällig 12 Kinder, die am RU teilnehmen, ist es ideal, sind es mehr, werden auch Jakob, Potifar, Potifars Frau, der Pharao und weitere Rollen besetzt. Einmal nahmen wir auch die namenlosen und nie erwähnten Schwestern Josefs in die Erzählung mit auf! Sind es weniger, können manche Kinder auch 2 Brüder "spielen".
Jedes Kind erhält eine braune Papier-Figur, ganz grob nur Kopf und Körper. Die Kinder gestalten ihren "Bruder" frei. Frisur, Mode, Gesichtsausdruck, alles ist freigestellt. Später zieht jedes Kind eine Karte mit einem Namen der 12 Brüder, den es dann auf die Rückseite der Figur schreibt. Einige Wochen ist dieser "Bruder" dann nicht nur Lesezeichen im Religionsheft, sondern wichtiger Akteur im Unterrichtsgeschehen. So werden auch manchmal die Kinder mit ihren biblischen Namen "Ruben", "Levi", "Benjamin" in den Sitzkreis gerufen!
Ein Hit ist es auch, die Kinder mit dem Lied "Wer hätte das gedacht" (Liederbuch 153) von Rolf Krenzer und Reinhard Horn in den Sitzkreis einzuladen: "Wer hätte das gedacht, was Gott mit Naftali macht" ... oder auch die realen Namen der Kinder "Wer hätte das gedacht, was Gott mit Alex macht".
Zu Gen 41: Der Traum des Pharao und seine Deutung. Josefs Macht über Ägypten
Wir erarbeiteten im Gespräch, wie Josef und die Ägypter die Hungersnot abwenden könnten. Die Kinder kamen von allein drauf, dass es klug ist, Vorräte anzulegen.
Im Anschluss zeichneten oder schrieben die Kinder Lieblingsspeisen auf und klebten sie auf vorbereitete "Vorratstürme". Über die Haltbarkeit dieser Lebensmittel gibt es nur Vermutungen...
In einer Doppelstunde gestalteten die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse sehr ausdrucksstarke Plakate zu den Symbolen Wasser und Feuer.
Ursprünglich wollte ich das Feuerplakat zum Brennenden Dornbusch (Ex 3) und das Wasserplakat zur Rettung am Schilfmeer (Ex 13-14) verwenden. Doch aus zeitlichen Gründen kam nur das Wasserplakat beim Thema Exodus zum Einsatz. Das Feuer wurde später zu Pfingsten fertig gestellt.
Ich erarbeitete mit den Schülerinnen und Schülern der 4. Klasse die Situation des Volkes Israel in Ägypten und die Situation der heute auch manchmal durchaus freiwillig versklavten Menschen in der modernen Arbeits- und Konsumwelt. Mit Impulsfragen wie "Was macht mir Stress? Was belastet mich? Wovor habe ich Angst? Wer oder was setzt mich unter Druck?" näherten wir uns der Thematik an.
Schließlich fotografierte ich die Kinder in einer gestellten Szene, in der sie die oben genannten Gefühle ausdrücken sollten. Diese Fotos wurden ausgedruckt und ausgeschnitten. Zuletzt gestalteten die Kinder aus schwarzen Papierresten auch Symbole für Unterdrückung, Bedrohung und Angst. Sie beschrifteten sie und klebten dann ihr Foto mit dem scharzen Symbol auf eine selbst gewählte Stelle am Plakat.
Überschrift: Was uns bis zum Hals steht. Was uns Angst macht.
Zum Thema "Gott befreit - Exodus" gestalteten die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse heuer einen brennenden Dornbusch mit ihren selbst gestalteten Flammen. Im Sitzkreis legte ich aus braunen Streifen einen leeren Busch auf, den wir während der Erzählung von Ex 3 zusammen zum Brennen brachten.
Das Thema Exodus - ein großer Brocken in der 4. Klasse - ohne einen einzigen kopierten Zettel, ohne Arbeitsblatt, Anmalbild, Lückentext? Geht das denn überhaupt? Ja, das geht! Und sehr bunt und lebendig noch dazu!
Die Rettung am Schilfmeer Gen 2,1-10
Wellenförmig geschnittene Streifen in verschiedenen Blautönen luden die Kinder zum Aussuchen ein. Drei oder mehr wurden im Heft aufgeklebt, ein Streifen erhielt die Beschriftung Nil.
Anschließend bekamen die Kinder eine braunes Papier, oval ausgeschnitten, und ein etwas kleineres weißes Papier-Oval. Dies stellte zusammengeklebt das Körbchen dar. Ein besonders süßer kleiner Baby-Mose wurde hineingezeichnet.
Manche Kinder ließen im Nil auch noch jede Menge Krokodile und Fische schwimmen...
Der brennende Dornbusch Gen 3,1-14
Die Kinder durften sich vier Papierstücke in Feuer-Farben aussuchen und konnten ganz frei vier Flammen daraus ausschneiden oder basteln. Diese wurden ins Heft geklebt.
Mit den Moosgummi-Stempeln wurden dann die vier Buchstaben des Gottesnamens JHWH ins Feuer oder sonstwo auf die Seite gestempelt.
Pessach
Alte CDs bildeten die Schablone für den (Seder)Teller. Besteck und Speisen wurden frei dazugezeichnet.
Die 10 Plagen
Für das Flip Flap zu den 10 Plagen ein A 5 Blatt längs falten und viermal auf einer Seite bis zur Mitte einschneiden. Den Kindern zeige ich vor, wie man eine Klappe öffnet und dann mit Bleistift einen Strich entlang der Oberkante der 2. Klappe zieht, dann die 2. Klappe öffnen und wieder einen Bleistiftstrich ziehen - so kann man die nicht geschnittene Seite einfach (ohne Kopierer) in 5 Teile teilen.
Auf die wiederum geschlossenen fünf Klappen gab ich nur die Beschriftung für die beiden oberen und die letzte Klappe vor: DIE - ZEHN - x - x - PLAGEN. Auf Klappe 3 und 4 schrieben die Kinder selbst Adjektive, z.B.: schrecklichsten, entsetzlichsten, fürchterlisten, grauslichsten, ekligsten, furchtbarsten, schlimmsten ...
Während des Erzählens wurde dann einfach frei mitgezeichnet und gestaltet.
Die zehn Plagen in der heutigen Zeit
In Kleingruppen erarbeiteten drei bis vier Kinder Umstände, die die Menschen heute bedrohen, einer größeren Gruppe oder gar der ganzen Welt Leid und Unheil zufügen, und ihnen Angst machen.
Sehr interessante und differenzierte Bedrohungsszenarien wurden von den Kindern genannt: Umweltverschmutzung, Klimawandel, Sturm, Erdbeben, Überschwemmung, Tsunami, Feuer, Dürre, Hunger, Krankheiten (konkret Krebs, Malaria), Krieg, Terror, Gewalt, Atomunfall, Bienensterben, Mobbing.
In der folgenden Stunde machten wir auf einem Probeblatt eine Skizze, wie man das Wort in einer besonderen Schrift so schreiben und darstellen kann, dass es schon als Wort bedrohlich wirkt (zittrige Schrift, Flammen, evtl. Gegenstände einbauen). Die Kinder gestalteten die Wörter begeistert und sehr kreativ. Zuletzt zeigte ich ihnen das Bild von Edvard Munch "Der Schrei", wir besprachen die Gefühle, die dieses Bild ausdrückt, und die Kinder versuchten den Titel zu erraten. Jedes Kind malte dann das Wortbild mit Ölkreiden (Wachsmalkreiden) in großer Schrift auf ein A4 oder A3-Blatt. Vorne aufgeklebt wurde ein Kopie des Bildes von Munch.
Die Rettung am Schilfmeer
Ein blaues Papier (etwas kleiner als A4) wurde ausgeteilt, quer aufgelegt, die Kinder klappten beide Seiten zur Mitte hin zu und wieder auf.
Mit der Schere wurden nun Wellen in die Seitenwände geschnitten.
Aus weißen Papierresten schnitten die Kinder dann selbst so viele kleine Männchen aus, wie sie wollten, knickten sie kurz um und klebten sie auf die Mitte des blauen Blattes. Einige Kinder schnitten noch Tiere und Wagen aus, bastelten Mose mit erhobenen Händen und waren auch bei der Zahl der durchmarschierenden Israeliten nicht zu bremsen.
Ein Mädchen beschriftete die Männchen mit allen Namen aus der Klasse - alle werden gerettet!
Beim Schließen des Heftes, legt man zuerst alle weißen Figuren vorsichtig um, deckt sie mit den blauen Seitenteilen zu, und macht dann das Heft zu!
Abfolge aus einem anderen Schuljahr:
Die spannende Geschichte von Tobias und dem Engel Raffael (Kompetenz 8, 2. Schulstufe) kann mit 4 Bögen A3-Papier und einer Schere ohne großen Aufwand sehr anschaulich erzählt und gestaltet werden.
Während der L-Erzählung schnitt ich live aus 2 Bögen 2 stilisierte Menschen aus und führte sie in der Geschichte als Tobit und seinen Sohn Tobias ein. Nachdem die Problematik der notwendigen Reise und die Suche nach einem Reisebegleiter umrissen war, wurde die dritte Figur ausgeschnitten. Die Kinder nannten wichtige Eigenschaften, welche ein Reisebegleiter haben muss. Die L notierte diese auf der dritten Figur. (Sie kann aber auch unbeschriftet bleiben bzw. in weiterer Folge umgedreht werden.) Die größte Attraktion für die Kinder stellt dann das Ausschneiden des gefährlichen Fisches dar. Ob er ein Auge bekommt, ergab sich manchmal aus der Situation oder den Wünschen der Kinder.
Als sich der Engel Raffael zum Schluss der Geschichte zu erkennen gibt, schob ich einen angedeuteten goldenen Flügel unter die Figur.
Heuer wurde die "Besetzung" der Geschichte von Tobit und Tobias noch um die Vögel erweitert, was bei den Kindern sehr gut ankam.
1. Schulstufe, K 4: Ich bin kostbar vor Gott
Psalm 8 Die Herrlichkeit des Schöpfers, die Würde des Menschen
Ich hielt mich bei der Stundenplanung und der Heftgestaltung ziemlich genau an die Nachdichtung des Ps 8 im Religionsbuch fragen und antworten, suchen und finden, S. 28
Die Kinder hörten die 4 Strophen des Psalms, langsam und bedeutungsvoll von mir vorgelesen.
Dann stellten wir zu jeder "Strophe" ein Bild, das ich fotografierte.
1. Strophe: Die Kinder stellten sich im Kreis auf und reichten einander die Hand. - So stellte die Klasse die Erde dar. Ich stieg auf einen Sessel und fotografierte von oben.
2. Strophe: Die Kinder malten ganz frei auf der Tafel viele Sterne, Sonnen, Monde ... und hockten sich dann ganz klein vor die Tafel.
3. Strophe: Ich fertigte für jedes Kind eine silberne Krone aus Papier an (Es dauerte seine Zeit, bis alle Kronen maßgeschneidert auf den Köpfen saßen! :-) Aber das muss bei echten Königinnen und Königen wohl sein!) Alle Kinder wurden mit Kronen fotografiert - die ganze Gruppe, und danach auch in Zweier- oder Dreiergruppen für die Hefte der Kinder.
4. Strophe: Aus einer Auswahl von Stofftieren und Stoffblumen suchten sich die Kinder eines aus und hielten es in ihrer Hand. So wurde die ganze Gruppe auch fotografiert.
Zur nächsten Stunde brachte ich dann ein Plakat mit den 4 Strophen und den 4 ausgedruckten Fotos mit.
Wieder wurde der Psalmtext langsam und andächtig vorgelesen. Nun bekamen die Kinder die Aufgabe ein ihnen wichtiges Wort oder Symbol aus dem Psalm mit Glasmuggelsteinen zu legen (allein oder zu zweit, je nach Gruppengröße). Es entstanden wunderbare Kronen, Sterne, die Sonne, der Mond, Blumen, Bäume und einmal auch ein Mensch, welche rund um das Plakat gelegt wurden.
Psalm 91
Schreib mir, was du von den Ideen hältst und wenn du noch Fragen hast!